Maria Theresia von Paradis

Maria Theresia von Paradis war eine berühmte Musikerin im 18. Jahrhundert. Sie wurde 1759 in Wien geboren. Im Alter von drei Jahren erblindete sie plötzlich. Zu ihrem fünften Geburtstag erhielt sie ein Spinett und sofort erkannten alle ihre große musikalische Begabung. Durch reines Zuhören erlernte das Mädchen selbst die kompliziertesten Klavierstücke. Ihre Berühmtheit gelangte bis zur damaligen Königin Maria-Theresia, die von ihrer Begabung so beeindruckt war, dass sie die musikalische Ausbildung des Mädchens finanziell unterstützte. Mit ihrer Mutter ging sie drei Jahre lang auf eine große Tournee in europäische Städte wie Paris, London oder Berlin. Trotz ihrer Blindheit folgte sie immer ihrem eigenen Willen – für eine Zeit, in der Blindheit oft mit Geisteskrankheit gleichgesetzt wurde, war dies eine sehr außergewöhnliche Eigenschaft für ein bürgerliches Mädchen mit einer Behinderung. Dies brachte ihr die Bewunderung vieler berühmter Musiker ein – sogar Wolfgang Amadeus Mozart schrieb für Maria Theresia von Paradis ein Klavierkonzert. Später wurde sie selbst Komponistin. Ihr Freund Johann Riedinger konstruierte für sie ein Notensetzbrett, mit dem sie die Noten fühlen und so ihre Kompositionen aufschreiben konnte. 1808 gründete Maria Theresia von Paradis in Wien ein Institut für die musikalische Erziehung von Kindern. 1824 starb Maria Theresia von Paradis im Alter von vierundsechzig Jahren.