Angst haben ist eigentlich ganz normal...

„Angsthase, Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase...“ – dieser Kinderreim kommt mir immer in den Kopf, wenn mir das Herz sowieso schon in die Hose gerutscht ist und ich nicht weiß, ob ich „es“ jetzt tun soll oder nicht. Soll ich zum Beispiel gerade jetzt auf die Theaterbühne, wo doch eine Stimme im Kopf mir zuflüstert, ich sollte lieber im Boden versinken? Oder soll ich in die Achterbahn steigen, wo meine Beine schon vom bloßen Hingucken zittern? Soll ich einfach weiterlaufen, obwohl der Hund, der mir den Weg versperrt, nicht sehr vertrauenserweckend aussieht? Soll ich mit meinen Freundinnen zum Osterfeuer, obwohl ich Angst vor Feuer habe? Ein komisches Ziehen im Magen, ein Zittern, vielleicht sogar Schweißausbrüche und das Bedürfnis abzuhauen…
Ich bin mir sicher, dass dir das manchmal auch so geht. Soviel vorab, Angst ist ein natürlicher Zustand, der zu uns gehört und uns vor Gefahren schützt. Aber wenn die Angst uns einschränkt, dann ist es
wichtig, sich ihr zu stellen. Vielleicht schaffst du es in kleinen Schritten, deine Angst zu besiegen. Ich hatte eine Zeit lang zum Beispiel panische Angst vor Feuer. Ich habe dann versucht, mich ganz langsam an Feuer zu gewöhnen, zuerst mit einer Kerze, dann mit mehreren, einem Feuer auf einem Grill, und so weiter. Mittlerweile kann ich so gut mit der Angst umgehen, dass ich sogar Fackeln tragen kann und selbst Kerzen anzünden will. Mein Tipp: Versuche dich deiner Angst zu stellen und nicht davor weg zu laufen, es ist nicht so einfach, aber am Ende tut es gut, es geschafft zu haben! Du musst das aber nicht alleine schaffen: Wenn deine Angst deinen Alltag bestimmt, dann kannst du dir Hilfe suchen.
Sprich mit deiner Hausärztin oder Kinderärztin darüber. Rat und Hilfe findest du auch bei einer Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder einer Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche.