Fragen an: Kordula Striepecke

Kanutin

Das Motto unserer Kalendrina ist „Voll dabei“. Wann sind Sie voll dabei?

Wenn jemand von etwas voll begeistert ist. Ich bin nach wie vor von meiner Sportart Kanu-Slalom voll begeistert. Als Trainerin, wenn eine Sportlerin oder ein Sportler sich unbedingt verbessern möchte, bin ich bereit, mir richtig tolle Sachen im Training einfallen zu lassen, um ihre oder seine Ziele zu erreichen.

In unserer Kalendrina haben wir einen Artikel über Jahreszeiten. Als Kanutin trainieren Sie das ganze Jahr draußen. Wie ist das im Winter?

Früher, als ich mit dem Kanu-Slalom 1972 angefangen habe, war es echt hart, da wir zum Umziehen nur eine ungeheizte Bootshalle zur Verfügung hatten. Heute hat man richtig tolle Klamotten aus Neopren, womit man sogar auch im Winter Wildwasser paddeln kann, ohne zu frieren.

Im Kanuslalom finden Wettkämpfe oft getrennt statt. Haben Sie sich manchmal gegenüber den männlichen Kanuten benachteiligt gefühlt?

Ja, es gab 2-3 Wettkämpfe wo es nur für Männer Preisgeld gab oder auch nur Männer eingeladen wurden, das hat mich geärgert (1x Preisgeld für Männer und Kristallvasen für Frauen).

Die Wiedervereinigung Deutschlands hat Ihnen den Weg in internationale Wettkämpfe eröffnet. Welche Erinnerung verbinden Sie mit dem Mauerfall?

Meine Familie und ich waren in mehrfacher Hinsicht glücklich nach der Wiedervereinigung:

  • Endlich konnte ich auch im nicht sozialistischen Ausland paddeln und mich mit meinen Konkurrentinnen messen.
  • Den Traum einer Teilnahme an den Olympischen Spielen konnte ich aktiv leben und dafür trainieren.
  • Wir konnten nun endlich dahin reisen wohin wir wollten.
  • Durch das Erlebte in der DDR und die dann geschenkte Freiheit wurde ich dankbarer.