Das finden wir cool!

Das Mädchen-Fußball-Projekt „Kicking Girls“

Yasam Silan Karadas ist 20 Jahre alt und spielt Fußball. Sie hat die Coach-Ausbildung beim Mädchen-Fußballprojekt Kicking Girls gemacht und trainiert nun eine Mädchenfußball-AG an einer Grundschule in Duisburg. Kicking Girls ist ein Integrationsprojekt für Mädchen mit ausländischen Wurzeln, egal, ob ihre Vorfahren aus der Türkei, Marokko, Südafrika, Russland oder Syrien kommen. Fußball ist für Yasam eine große Leidenschaft. „Es ist einfach ein tolles Gefühl, auf dem Platz zu stehen und mit den anderen zu spielen, egal ob Junge oder Mädchen“, sagt sie. „Denn wir teilen alle die gleiche Leidenschaft, den Fußball und haben alle ein gemeinsames Ziel, nämlich den Ball ins Tor zu befördern.“

„Fußball ist nichts für Frauen“

Bei Kicking Girls können junge Mädchen, die gerne Fußball spielen, sich zur Trainerassistentin ausbilden lassen und so eine eigene Sport-AG in einer Grundschule leiten. Auch Nadia Taheri, die heute das Projekt in Duisburg koordiniert, hat ihre Laufbahn so begonnen. Als sie 16 Jahre alt war, fanden ihre Eltern, die aus Marokko stammen, dass junge Frauen in ihrer Freizeit kein Fußball spielen sollten. „Das ist nichts für Frauen“, sagten sie. In der Schule jedoch hatte Nadia, die sehr fußballbegeistert war, die Möglichkeit, sich über das Projekt Kicking Girls als Assistenz-Trainerin ausbilden zu lassen. Das war für ihre Eltern ein Kompromiss, den sie eingehen konnten. In der Ausbildung lernte sie, wie sie anderen Mädchen das Spiel nahebringen konnte. „Viel wichtiger war für mich aber, dass ich lernte, wie ich mit den Mädchen umgehe, was zu tun ist, wenn eines der Mädchen sich verletzt oder wie ich mich bei Konflikten am besten verhalten kann. Das war spannend und ich habe viel gelernt. Danach habe ich mich als Trainerin viel sicherer gefühlt“, erinnert sich Nadia Taheri.

Kicking Girls

Kicking Girls ist ein Projekt, das nicht nur in Duisburg und Nordrhein-Westfalen, sondern in ganz Deutschland und sogar in vielen anderen Ländern Mädchen unterstützt, die gerne Fußball spielen. Bundesweit werden mehr als 220 Mädchenfußball-AGs an 61 Standorten angeboten.

Nadia Taheri ist als Koordinatorin eine Verbindungsperson zu den Eltern, die oft sehr skeptisch sind. „Ich habe die Ängste der Eltern ja am eigenen Leib gespürt“, sagt sie. „Meine Aufgabe ist es dann zu vermitteln. Mittlerweile hat Nadia sogar eine Trainerlizenz für Breitensport. Diese Lizenz besitzen bisher im Ruhrgebiet sehr wenige Frauen mit Migrationshintergrund. Dafür und für ihr Engagement für den Mädchenfußball in ihrem Verein SV Rhenania Hamborn erhielt sie 2014 sogar den NRW Preis Mädchen und Frauen im Sport!

Wir von der Kalendrina-Redaktion finden  das Projekt sehr bewundernswert!