Was mich im Alltag ärgert

In unserer Schule bekommen wir total oft neue Lehrerinnen oder Lehrer. Dann heißt es für uns Schülerinnen und Schüler erst einmal „reinhängen“, denn der erste Eindruck ist der wichtigste! Aber gerade da hakt es bei mir, denn die Neuen haben am Anfang immer ein völlig falsches Bild von mir: Ich habe eine Sehbehinderung und wurde schon mehrmals im Gesicht operiert. Deshalb habe ich Narben im Gesicht. Allein durch diese Narben halten viele von ihnen mich nicht für ansprechbar.

Letztens waren wir zur Vorbereitung auf den Schulabschluss bei einer Agentur, die uns verschiedene Berufe näherbringen sollte. Als wir bei der Rubrik technisches Zeichnen angelangt waren, fragte der Leiter der Agentur doch tatsächlich meine Klassenlehrerin, ob ich denn auch alles verstehen würde. So eine Frechheit!

Momente wie diese prägen mein Leben sehr. Ich bin auf einer integrativen Schule, wo Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Ich wurde als eine in Teilen integrative Schülerin eingestuft. Deshalb bin ich bei vielen, die mich nicht kennen, die, die nichts versteht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich dieses Bild, das die Leute von mir haben, nie mehr wirklich korrigieren kann.

Es macht mich traurig, wenn ich merke, mit wie vielen Vorurteilen wir anderen Menschen begegnen. Umso mehr freue ich mich, wenn ich auf offene Menschen treffe. Denn die merken schnell, dass ich alles verstehe, gut in der Schule und auch super sportlich bin!

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