Experiment: Ein Tag im Rollstuhl

„Hilfe, ich falle!“, schrie Jana, als sie mit dem Rollstuhl umkippte   und so ihre Rollstuhltaufe bestand. Als sie wieder saß, sagte sie: „Puh! Das war schwer, hätte ich nicht gedacht. Das sieht immer so einfach aus!“ Um zu merken, wie sich jemand im Rollstuhl fühlt, haben wir das Experiment „ein Tag im Rollstuhl“ gestartet. Dabei bemerkten Jana und die anderen, dass es gar nicht einfach ist, mit einem Rollstuhl zu fahren. Im Alltag gibt es viele Hürden, die Fußgängerinnen nicht wahrnehmen, weil sie gar nicht drauf achten müssen. So können Stufen oder hohe Bordsteinkanten Rollifahrerinnen das Leben schwer machen. Die größte Hürde ist aber eine unsichtbare: Es sind die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind. Jana bemerkte bei unserem Experiment, dass viele Leute sie regelrecht anglotzten.

Unsere Gruppe wurde zum Beispiel von einem Fußballteam aus der Ferne beobachtet. Als wir ihnen später begegneten, schauten sie nur verschämt weg. Vielleicht war es ihnen peinlich, dass sie uns so angestarrt hatten. Statt wegzuschauen, hätten die Jungs uns doch auch ansprechen können! Dann hätten wir ihnen von unserem Experiment erzählt und wir hätten uns austauschen können.

Später beim Linienfangen in der Turnhalle war Jana, die noch nicht so gut im Rollstuhlfahren war, die Langsamste. Sie wurde immer von Sinah gefangen, weil Sinah Fußgängerin war. Jana fand es blöd, die Langsamste zu sein. Sie fand es unfair, weil sie eingeschränkt war und andere nicht. Deshalb wurde ihr das Spiel schnell langweilig.

Richtiger Rollstuhlsport ist aber alles andere als langweilig! Fast alle Sportarten gehen auch mit einem Rollstuhl, sogar Tanzen. In unserem Experiment haben wir Videoclipdancing und Disco Fox ausprobiert. Das fanden wir alle ziemlich cool.

Unser Fazit am Ende des Tages: Sport mit oder ohne Rollstuhl macht Spaß! Durch das Experiment haben die Fußgängerinnen eine andere Perspektive auf das Leben mit dem Rollstuhl bekommen. Was wir aber vor allem erfahren haben: Untereinander machte es kaum einen Unterschied, ob eine von uns im Rollstuhl sitzt oder nicht. Den Unterschied machten immer nur die anderen….