Fragen an Irmgard Bensusan

Foto: Axel Kohring, Beatyful Sports

Sie sind in Südafrika geboren und leben nun im Rheinland. Was bedeutet für Sie Heimat?

Ich bin vor drei Jahren nach Deutschland gekommen. Obwohl ich Deutschland sehr liebe und ich mich sehr integriert fühle, weiß ich, dass ich ursprünglich aus Südafrika komme. Ich finde, zu Hause ist ein Gefühl, aber Heimat ist dort, wo deine Wurzeln sind. Wenn ich an meine Heimat denke, denke ich an meine Familie, Afrikaans, Bushveld, Gewitter, der Geruch von Regen auf der Straße, an Kinder, die barfuß laufen, an Rusks mit Kaffee an einem Samstagmorgen mit meiner Familie.

Ihr Ziel sind die Paralympischen Spiele in Tokio 2020. Was tun Sie im Allgemeinen, um Ihre Ziele zu erreichen?

Ich habe mir mein Ziel auf einen Zettel geschrieben, der an meiner Wand im Schlafzimmer hängt, wo ich es jeden Tag sehen und wahrnehmen kann. Jeden Morgen denke ich darüber nach, was ich    heute machen kann, damit ich dieses Ziel erreiche. Ich trainiere jeden Tag außer sonntags. Vor jeder Entscheidung, die ich treffe, überlege ich, ob es mit meinem Ziel übereinstimmt. Und wenn meine Motivation mal nicht so hoch ist oder ich einen schlechten Tag habe, rufe ich meine Familie an. Sie haben immer die richtigen Worten für mich.

Gibt es Situationen, in denen Sie vor irgendetwas Angst haben? Wie überwinden Sie Ihre Angst?

Es gab schon viele solcher Situationen. Ich mache es dann so, dass ich tief einatme, bis zehn zähle und mich dann überwinde. Denn auch die schlimmste Minute hat nur 60 Sekunden und wird vorbeigehen. Oftmals realisiere ich dann im Nachhinein, dass es gar nicht so schlimm war.