Die besondere Sportlerin

Aleks Paunovic

Weltmeisterin im K1- und Vollkontakt-Kickboxen, Profi im Muay Thai (Thaiboxen)

Aleks Paunovic ist Profisportlerin in gleich mehreren Kampfsportarten. Sie besitzt den Profi-Titel 2019 im Muay Thai und ist amtierende Weltmeisterin im Kickboxen. Gleichzeitig studiert sie Germanistik und Anglistik auf Lehramt an der Ruhr-Universität Bochum.

Das Training, Wettkämpfe und ihr Studium unter einen Hut zu bekommen, fällt Aleks Paunovic manchmal schwer. Sie muss deshalb immer gut planen, was sie wann macht. Dabei hilft ihr auch die Disziplin, die sie durch ihren Sport gelernt hat. Nach ihrem Studium will sie als Lehrerin arbeiten und weiterhin Profisportlerin bleiben, denn für sie passt das gut zusammen.

Fragen an: Aleks Paunovic

Sie sind eine superstarke Frau. Gibt es trotzdem Situationen, in denen Sie vor irgendetwas Angst haben?

Nach langem Überlegen muss ich zugeben, dass mir eine direkte Angst (wie beispielsweise vor Spinnen) nicht einfällt. Ich mache mir immer Sorgen um meine Familie und meine Freunde, meine größte Angst ist, dass ihnen etwas passiert.

Wie sind Sie zum Thaiboxen gekommen?

2018 bin ich zum ersten Mal in ein Muay Thai Camp nach Thailand gereist. Beim dritten Besuch bin ich dann, nach zahlreichen Kämpfen in Deutschland, in Thailand in den Ring gestiegen und habe meinen ersten Profi-Titel (Full Muay Thai) gewonnen.

Was raten Sie jungen Mädchen, die auch eine ungewöhnliche Sportart ausüben möchten?

Einfach machen und sich nichts ausreden lassen. Meldet euch für ein Probetraining an und probiert Sportarten aus.

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass es euch nicht gefällt. Und dann sucht ihr euch einfach etwas Neues. Ich habe vor dem Kickboxen auch endlos viele Sportarten ausprobiert.

Wie schaffen Sie es, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen?

Ich versuche, meinen Stundenplan in der Uni und den Trainingsplan aneinander anzupassen. Ich habe an meiner Uni den Vorteil, dass ich Kurse von zu Hause aus absolvieren kann. In der Klausurphase heißt es aber oft ‚ran an den Schreibtisch und die Nacht durchpauken‘. Wenn aber auf beiden Seiten die Ergebnisse sichtbar sind, ist das alles halb so wild.

Haben Sie als Frau im Thaiboxen manchmal mit Vorurteilen zu kämpfen?

Ich würde schon sagen, dass viele zunächst erstaunt auf meine Leidenschaft reagieren. Trotz allem waren die Reaktionen bisher immer positiv. In unserem Gym werden Frauen und Männer gleich (hart) behandelt. Klar kann es vorkommen, dass ich beim Sparring von einem Mann etwas sanfter behandelt werde, aber spätestens nach dem ersten Treffer ist das Thema dann auch vom Tisch.