Wir fragten
Ina Scharrenbach
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
Was hat Sie zu dem gemacht, was Sie heute sind?
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten: Die Erziehung meiner Eltern, das Zusammenwirken in und mit der Familie, Lehrerinnen und Lehrer, viele Menschen, die ich habe kennenlernen dürfen und die mich bis heute begleiten, Erfahrungen, die man als Mensch im Leben so macht. Niederlagen, wieder aufstehen, weitermachen. Wie das halt so ist im Leben. :-)
Warum sind Projekte wie die „Kalendrina“ wichtig?
Die „Kalendrina“ ist ein Ergebnis von Mädchen mit und ohne Behinderung für Mädchen mit und ohne Behinderung. Darin liegt der besondere Wert des Projektes. Hier ist eine Plattform entstanden, die es ermöglicht, gegenseitig das alltägliche Leben wahrzunehmen und Verständnis zu entwickeln. Das gelingt erfahrungsgemäß besonders gut, wenn gemeinsam an einem konkreten Projekt gearbeitet wird.
Sollte unsere Gesellschaft „weiblicher“ sein?
In unserem Grundgesetz steht, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Was auf dem Papier gilt, muss auch in der Praxis gelebt und umgesetzt werden. Manches Mal darf unsere Gesellschaft ruhig weiblicher sein.
Was ärgert Sie so richtig im Alltag?
Wenn mich etwas ärgert, ist es Ungerechtigkeit, sei es im Alltag oder in anderen Lebensbereichen. Aber man sollte sich nicht vom Ärger beherrschen lassen, denn dann lassen sich Probleme oder unangenehme Situationen nur schwer lösen. Sie werden eventuell sogar größer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man deshalb Dinge, die einen ärgern, angehen sollte. Dann findet man meistens auch eine Lösung und der Ärger ist verflogen.
Wir fragten
Lina Neumair
Talentscout beim BRSNW
Was begeistert Sie besonders an ihrer Tätigkeit im BRSNW?
Meine Aufgaben sind super abwechslungsreich. Jeden Tag erwarten mich neue Herausforderungen. Es wird nie langweilig. In meinen ersten Wochen durfte in schon viele beeindruckende Menschen kennenlernen. Ich bin total motiviert, Talente in NRW zu finden und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Sport ist meine Leidenschaft, die ich jetzt an andere Menschen weitergeben kann. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Was will ich mehr?
In diesem Jahr sind die Paralympics in Tokio. Welche Rolle kommt Sportlerinnen mit Behinderung in diesem Zusammenhang zu?
Für alle wird Tokio der Höhepunkt des Jahres 2020 – vielleicht sogar ihrer ganzen Karriere. Alle Sportlerinnen sind Vorbilder für alle Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung. Von ihnen kann man viel lernen.
Gibt es Momente, in denen Sie sich im Alltag eingeschränkt fühlen?
Nein, außer wenn ich müde bin! Wie heißt es so schön: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ So versuche ich jeden Tag das Beste aus mir herauszuholen, um am Ende des Tages zufrieden zu sein. Zudem bin ich froh um jede Erfahrung, die ich machen darf, und jedes Ereignis, welches ich erlebe.
Wie können sich junge Mädchen für ihre Rechte einsetzen?
Seid mutig, eure Meinung zu äußern und eure Gefühle zu zeigen. Setzt euch Ziele und verfolgt dies hartnäckig. Heutzutage steht euch alles offen, nutzt diese Chancen!
Wir fragten
Jürgen Kreyer
Vizepräsident des Westdeutschen Fußballverbandes, Mitglied in der AG „Frauen in Führung“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen
Welche Frau beeindruckt Sie? Warum?
Unsere Bundeskanzlerin. Mit welcher Energie sie sich gegen alle Widerstände in der Öffentlichkeit präsentiert und durchsetzt ist bewundernswert. Sie zeigt Stärke auch in Situationen, wo sie kritisiert bzw. persönlich angegangen wird. Viele dieser Eigenschaften werden auch von Führungskräften im Sport benötigt.
Warum ist es wichtig, dass Frauen Führungspositionen einnehmen?
Um alle Menschen im Sport zu erreichen, ist es wichtig, unterschiedliche Meinungen anzuhören und dann zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen. Als Mitglied in der AG „Frauen in Führung“ lerne ich diese Meinungsbilder in einer Vielzahl kennen, die mich in meinen Entscheidungen deutlich weiterbringen. Es ist ein persönlicher Mehrwert, Teil dieser AG zu sein und Frauen zu unterstützen mehr Führungsaufgaben zu übernehmen.
Hatten Sie durch Ihr Geschlecht schon mal besondere Nachteile oder Vorteile?
Ich werde, wenn ich mich für Frauen in der Gremienarbeit einsetze, grundsätzlich mit der Aussage konfrontiert, „dies machen Sie ja nur, um eine Frauenquote zu erreichen“. Als Landesehrenamtsbeauftragter ist es mein Ziel, Frauen im Ehrenamt zu fördern. Dass ich für dieses Engagement als Mann darauf reduziert werde, eine Frauenquote zu erzielen, halte ich für nicht zielführend.

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